Spannend geht es weiter. Die für das InsStatG ermittelten Daten müssen ja in irgend einer Form zum statistischen Bundesamt kommen. Wie ich bereits in meinem letzten Artikel ausgeführt hatte, gibt es sowohl die Möglichkeit, die Erfassungsbögen in Papierform auszufüllen und einzureichen, als auch die Daten digital einzuspielen.
Die Erstellung der Papierform ist eine Fleißarbeit, nachdem wir in unserer Software ja schon seit Monaten die Erfassungsmasken für die Kenndaten haben, und unsere Kunden auch schon recht fleißig am Erfassen sind, wird bei uns Stück für Stück die Generierung der Erhebungsbögen in die Software implementiert. Immer dann, wenn wir landesspezifische Bögen von den statistischen Landesämtern erhalten, dauert es im Schnitt nicht mal einen Tag, bis diese Landesbögen bei uns zur Verfügung stehen. Dort, wo keine Landesbögen verfügbar gemacht wurden, verwenden wir die „generischen“ Bundesbögen.
Eine kleine Herausforderung bietet jedoch die digitale Datenübermittlung (ohne Ausdruck der Papierbögen) direkt an das statistische Bundesamt. Destatis hat für solche Datenübermittlungen eine wirklich gut durchdachte Schnittstelle aufgebaut (mein Kompliment). Die Schnittstelle wird verwendet, um das Online-Meldeverfahren eSTATISTIK.core zu verwenden. Wie das jedoch bei allen gut durchdachten Sachen ist, man muss sich wirklich intensiv einlesen, um das Konzept zu verstehen. Wie immer ist es wichtig, nicht wie wild alles durchzulesen in der Hoffnung, dass man das dann schon versteht, sondern man sollte sich nur mit den Details beschäftigen, die für die aktuelle Datenübermittlung essentiell sind. Tatsächlich geht die Datenkonvertierung, Aufbereitung und Übermittlung dann auch sehr einfach. Wir machen es uns dabei einfach, wir benutzen die direkt von Destatis zur Verfügung gestellten JAVA-Schnittstellen, denn da ist alles bereits fertig und man muss nur noch die Details festlegen und (neben ein paar Kleinigkeiten) die passenden Dateien zusammenkopieren. Hier haben wir einen riesigen Vorteil, denn da unsere Software INVEP serverbasiert ist, können wir alles zusammen, d.h. Java an sich sowie die Destatis-Module in ein separates Management-Verzeichnis einkopieren. Das hat für uns den riesigen Vorteil, dass wir uns nicht mit den Java-Installationen auf den PCs der Anwender rumschlagen müssen. Es ist alles schön zentralisiert, wird an dieser Stelle auch verwaltet und es besteht nicht die Gefahr, dass ein verbastelter PC Probleme verursacht. Potentiell hart wird es natürlich für all die Softwareersteller werden, die die PC-abhängige Java-Implementierung verwenden möchten, denn dort muss jeder PC einzeln angefasst werden, und bei jedem PC kann etwas schief gehen.
Die von Destatis zur Verfügung gestellte JAVA-Schnittstelle ist auch insofern erste Wahl, als sie wirklich vollständig ist, man braucht wirklich nichts mehr selbst machen, also kann auch nichts schief gehen. Diese JAVA-Schnittstelle ist daher wohl auch das bevorzugte Übermittlungswerkzeug von Destatis. Es gibt zwar auch eine .NET-Schnittstelle, die ist jedoch deutlich rudimentärer, man muss sehr viel selbst machen (kann also eine Menge falsch machen) und sie scheint mir ein etwas ungeliebtes Kind zu sein.
Wie dem auch sei, es geht voran und wir sind guter Dinge.
Mit fällt da noch was ein: Ich bin wirklich gespannt, wie viele Gerichte die Generierung oder Übermittlung der VA- und RA-Bögen (also die, die vom Gericht zu erstellen sind) an den jeweiligen Verwalter delegieren; schlicht mit der Begründung, das sie die Bögen nicht erstellen oder übermitteln können. Glücklicherweise haben wir diese Bögen bei uns ja genauso implementiert wie alle „Verwalter-Bögen“.