Intelligenz von Computersystemen

Es gibt einen wirklich wesentlichen Unterschied zwischen Computern und Menschen. Computer und Softwaresysteme sind nach wie vor extrem dumm, selbst wenn sehr viel von einprogrammierter Intelligenz gesprochen wird. Insbesondere bei der Lösung selbst einfacher Aufgaben muss ein erstaunlich großer Aufwand getrieben werden, um selbst kleine Abweichungen vom regulären Ablauf zu berücksichtigen. Für den Menschen ist es sehr einfach mit seinen Aufgaben zu wachsen, für den Computer schlicht unmöglich.

So kann man in kürzester Zeit erlernen, wie eine Abrechnung zu erstellen ist, sämtliche Spezialfälle ignoriert man erst einmal. Die Spezialfälle werden erst dann berücksichtigt, wenn sie tatsächlich vorkommen. Bei der Erstellung von Computerprogrammen kann so leider nicht vorgegangen werden. Selbst wenn die Konsequenzen eines Spezialfalles nicht en Detail einprogrammiert werden, so muss der Fall als solcher doch zumindest dahingehend berücksichtigt werden, dass bei seinem Eintreten eine sinnvolle Rückmeldung erfolgt. Schon das Erzeugen dieser Rückmeldung wiederum setzt doch zumindest eine gewisse Beschäftigung mit dem Spezialfall voraus – z.B. um ihn als Solchen überhaupt zu erkennen -. Ein Mensch muss das nicht tun, vielmehr kann der Mensch – was durchaus die Regel ist – den Sonderfall vollkommen ignorieren, bis er dann vorkommt, um erst dann darüber nachzudenken, wie damit umzugehen ist. Hier unterscheidet sich die menschliche „Programmierung“ essentiell von der Computerprogrammierung. Wir Menschen sind per se für den Ausnahmefall programmiert. Wir haben eine Vielzahl genetischer und kultureller Techniken, um auf Situationen zu reagieren, die wir dergestalt zuvor noch nicht erlebt haben. Computer sind dagegen noch immer deterministisch. Das was nicht vorausgesehen wurde, führt im weitesten Sinne zum Absturz, egal ob sich dieser Absturz in der Form vollkommen unsinniger Erebnisse oder einer Programmbeendigung zeigt.

Besonders kompliziert wird es für den Anwender zusätzlich, wenn ein Computersystem „intelligent“ reagiert. Denn tatsächlich tut es das nicht. Vielmehr verstehen Programmierer unter Intelligenz in der Regel einen hochkomplexen Algorithmus, der sogar so komplex ist, das man ihn kaum erklären kann, der jedoch auf irgendwie magische Weise meistens sinnvolle Ergebnisse zutage bringt. Dazu kann man auch den Ansatz der extrem großen Beispieldatenmengen zählen, bei dem einfach ein extrem großer Datenbestand vorgehalten wird, der dann in der allermeisten Fällen schon irgendwie die Antwort enthält. Sicherlich liegen auch hier hoch komplexe Analyseprogramme vor, aber eben keine wirkliche Intelligenz. Wenn also überhaupt von einem intelligentem Programm gesprochen werden kann, dann höchstens in der Form, dass ein Programmierer seine eigene Sicht auf die Dinge  dergestalt einprogrammiert hat, dass eine Software beim Eintreten von Sonderfällen nicht einfach abstürzt.

Schon die Definition des Sonderfalls unterscheidet den Menschen vom Computer. Wenn ich sage „Ich habe drei Äpfel und nehme davon vier weg, wie schmeckt der verbleibende Apfel?“, so ist das für den Computer kein Problem, er scheitert erst an der Aufgabe eine Aussage über den Geschmack eines Apfels an sich zu treffen (in diesem Falle eines sozusagen negativen Apfels). Der Menscgh dagegen scheitert an einer anderen Stelle, denn es gibt keinen negativen Apfel, aber der Mensch kann als Alternative eine Aussage über die weggenommenen Äpfel treffen. Sowohl Computer als auch Mensch scheitern also an der gleichen Frage, aber sie tun es aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichen Konsequenzen.

Ich werde das mal bei Gelegenheit Fortführen unter der Betrachtung, wo eigentlich der Unterschied vorhanden ist, wenn wir uns auf Grund eines unverstandenen Sachverhaltes einem Computer oder einem Menschen unter- oder überlegen fühlen.

In diesem Sinne: „Welches Geräusch erzeugt eigentlich eine klatschende Hand?

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